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Gehirnentwicklung und Smartphone

Macht Smartphone-Interaktion unsere Kinder dumm?

Es gibt mehrere Gründe, warum die Smartphone-Interaktion für Kinder problematisch sein kann:

  1. Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit: Kinder, die viel Zeit damit verbringen, auf Smartphones zu schauen, können Augenprobleme wie Kurzsichtigkeit entwickeln. Darüber hinaus können sie eine schlechte Körperhaltung einnehmen und Rückenschmerzen oder Nackensteifigkeit bekommen.
  2. Auswirkungen auf die geistige Gesundheit: Studien haben gezeigt, dass übermäßiges Smartphone-Gebrauch bei Kindern mit einer höheren Rate von Angstzuständen, Depressionen und Schlafstörungen verbunden ist. Zu viel Bildschirmzeit kann auch zu einer Verringerung der Aufmerksamkeitsspanne führen.
  3. Einschränkung sozialer Fähigkeiten: Kinder, die viel Zeit damit verbringen, auf Smartphones zu schauen, können Schwierigkeiten haben, soziale Fähigkeiten wie das Verständnis von Körpersprache und Mimik zu entwickeln. Sie könnten auch Schwierigkeiten haben, in persönlichen Gesprächen zu kommunizieren und Empathie zu zeigen.
  4. Zugang zu ungeeigneten Inhalten: Smartphones bieten Kindern oft uneingeschränkten Zugang zum Internet, wo sie möglicherweise auf ungeeignete Inhalte wie Gewalt, sexuelle Inhalte oder Hassreden stoßen können.
  5. Abhängigkeit: Kinder können schnell abhängig von Smartphones werden und sich daran gewöhnen, ständig damit zu interagieren. Dies kann zu Konflikten mit Familie und Freunden führen und ihre Fähigkeit beeinträchtigen, auf andere Weise zu spielen oder zu lernen.

Es ist wichtig, die Nutzung von Smartphones bei Kindern zu begrenzen und sicherzustellen, dass sie nur für angemessene Zwecke verwendet werden. Eltern sollten sicherstellen, dass ihre Kinder ausreichend Zeit im Freien verbringen, körperlich aktiv sind und soziale Fähigkeiten entwickeln.

Welche Auswirkungen hat also die Smartphone Interaktion auf die geistige Entwicklung von Kindern?

Die Smartphone-Interaktion kann verschiedene Auswirkungen auf die geistige Entwicklung von Kindern haben. Hier sind einige mögliche Auswirkungen:

  1. Aufmerksamkeitsspanne: Übermäßiger Gebrauch von Smartphones kann zu einer Verringerung der Aufmerksamkeitsspanne bei Kindern führen. Dies kann sich auf ihre Fähigkeit auswirken, sich zu konzentrieren und Aufgaben auszuführen, die Geduld und Ausdauer erfordern.
  2. Kognitive Entwicklung: Die Verwendung von Smartphones kann die kognitive Entwicklung von Kindern beeinflussen, insbesondere wenn sie häufig Spiele spielen oder soziale Medien nutzen. Einige Studien haben gezeigt, dass dies zu einem Rückgang der kognitiven Fähigkeiten wie Gedächtnis, Problemlösung und Entscheidungsfindung führen kann.
  3. Sprachentwicklung: Kinder, die viel Zeit damit verbringen, auf Smartphones zu schauen, können Schwierigkeiten haben, ihre Sprachfähigkeiten zu entwickeln. Dies liegt daran, dass sie möglicherweise weniger Zeit damit verbringen, mit anderen zu sprechen und sich auszudrücken.
  4. Emotionale Entwicklung: Übermäßiger Gebrauch von Smartphones kann zu emotionalen Problemen bei Kindern führen, insbesondere zu Depressionen und Angstzuständen. Dies kann ihre Fähigkeit beeinträchtigen, soziale Beziehungen aufzubauen und ihre Emotionen angemessen zu regulieren.
  5. Schlafprobleme: Die Verwendung von Smartphones kann den Schlaf von Kindern beeinträchtigen, insbesondere wenn sie vor dem Schlafengehen verwendet werden. Dies kann zu Müdigkeit, Reizbarkeit und einer Beeinträchtigung der kognitiven Fähigkeiten führen.

Es ist wichtig, dass Eltern die Smartphone-Nutzung ihrer Kinder überwachen und sicherstellen, dass sie angemessen eingesetzt werden. Dies kann durch Festlegung von Grenzen und Regeln sowie durch Förderung von Aktivitäten im Freien und mit Freunden erfolgen.

Was passiert mit dem Gehirn eines Kindes wenn es zu viel Bildschirmzeit hat?

Wenn ein Kind zu viel Bildschirmzeit hat, kann dies verschiedene Auswirkungen auf das Gehirn haben. Einige Studien haben gezeigt, dass übermäßiger Medienkonsum bei Kindern mit Veränderungen in der Gehirnstruktur und -funktion verbunden sein kann. Hier sind einige mögliche Auswirkungen:

  1. Veränderungen in der Gehirnstruktur: Eine Studie aus dem Jahr 2018 von der University of California, Los Angeles, untersuchte die Gehirnstruktur von Kindern im Alter von 9 bis 10 Jahren und fand heraus, dass Kinder, die mehr als sieben Stunden pro Tag vor Bildschirmen verbrachten, einen dünneren präfrontalen Kortex hatten als Kinder, die weniger als zwei Stunden pro Tag vor Bildschirmen verbrachten. Die Studie wurde in der Zeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlicht.
  2. Veränderungen in der kognitiven Entwicklung: Eine Studie aus dem Jahr 2019 von der Universität von Ottawa untersuchte die Auswirkungen von Bildschirmzeit auf die kognitive Entwicklung von Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren und fand heraus, dass Kinder, die mehr als zwei Stunden pro Tag vor Bildschirmen verbrachten, niedrigere Ergebnisse in Tests für Sprach- und Denkfähigkeiten erzielten als Kinder, die weniger als 30 Minuten pro Tag vor Bildschirmen verbrachten. Die Studie wurde in der Zeitschrift JAMA Pediatrics veröffentlicht.
  3. Schlafstörungen: Eine Studie aus dem Jahr 2020 von der Universität von Colorado Boulder untersuchte die Auswirkungen von Bildschirmzeit auf den Schlaf von Kindern im Alter von 2 bis 5 Jahren und fand heraus, dass Kinder, die mehr als eine Stunde pro Tag vor Bildschirmen verbrachten, ein höheres Risiko für Schlafstörungen hatten als Kinder, die weniger als eine Stunde pro Tag vor Bildschirmen verbrachten. Die Studie wurde in der Zeitschrift Sleep Health veröffentlicht.

Es ist wichtig zu betonen, dass diese Auswirkungen nicht bei jedem Kind auftreten und dass nicht alle Studien zu den gleichen Ergebnissen kommen. Dennoch ist es wichtig, die Bildschirmzeit von Kindern zu begrenzen und sicherzustellen, dass sie auch Zeit für körperliche Aktivität, soziale Interaktionen und andere Aktivitäten haben, die ihre geistige und körperliche Entwicklung unterstützen.

Was können Eltern tun?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Kinder im Alter von 2 bis 4 Jahren keine Bildschirmzeit haben sollten, und dass Kinder im Alter von 5 Jahren und älter nicht mehr als eine Stunde pro Tag vor einem Bildschirm verbringen sollten.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Richtlinien als Richtlinien angesehen werden sollten und dass die individuellen Bedürfnisse jedes Kindes unterschiedlich sein können. Einige Kinder können möglicherweise mehr Bildschirmzeit tolerieren, während andere empfindlicher auf die Auswirkungen reagieren können.

Eltern sollten auch berücksichtigen, welche Art von Aktivitäten ihre Kinder auf den Bildschirmen ausführen, da einige Aktivitäten möglicherweise schädlicher sein können als andere. Zum Beispiel kann passives Anschauen von Videos weniger schädlich sein als das Spielen von gewalttätigen oder verstörenden Videospielen.

Es ist wichtig, dass Eltern die Bildschirmzeit ihrer Kinder überwachen und sicherstellen, dass sie angemessen eingesetzt wird. Dazu können Regeln und Grenzen festgelegt werden, um sicherzustellen, dass die Bildschirmzeit in einem gesunden Maß bleibt. Darüber hinaus sollten Eltern alternative Aktivitäten fördern, wie z.B. Outdoor-Spiele, kreative Aktivitäten oder Lesen.

Hier sind einige Schritte, die Eltern unternehmen können, um ihre Kinder vor übermäßigem Medienkonsum zu schützen:

  1. Setzen Sie klare Regeln und Grenzen: Legen Sie klare Regeln und Grenzen für die Nutzung von Medien und Bildschirmzeit fest. Diskutieren Sie diese Regeln mit Ihren Kindern und erklären Sie, warum sie wichtig sind.
  2. Überwachen Sie die Nutzung von Medien: Überwachen Sie die Nutzung von Medien und Bildschirmzeit, um sicherzustellen, dass Ihre Kinder nicht zu viel Zeit damit verbringen. Verwenden Sie Überwachungs-Apps oder Kindersicherungen, um die Nutzung von Medien zu beschränken.
  3. Fördern Sie alternative Aktivitäten: Ermutigen Sie Ihre Kinder, alternative Aktivitäten zu Medien zu unternehmen, wie z.B. Outdoor-Spiele, kreative Aktivitäten oder Lesen.
  4. Schaffen Sie eine medienfreie Umgebung: Schaffen Sie in bestimmten Bereichen Ihres Zuhauses, wie z.B. im Schlafzimmer, eine medienfreie Umgebung. Dadurch wird vermieden, dass Kinder zu viel Zeit vor dem Bildschirm verbringen, insbesondere vor dem Schlafengehen.
  5. Seien Sie ein gutes Vorbild: Seien Sie ein gutes Vorbild für Ihre Kinder, indem Sie Ihre eigene Bildschirmzeit einschränken und alternative Aktivitäten fördern.
  6. Verbringen Sie Zeit mit Ihren Kindern: Verbringen Sie Zeit mit Ihren Kindern und unternehmen Sie gemeinsam Aktivitäten. Dies kann dazu beitragen, dass sie sich weniger auf Medien verlassen und ihre Beziehungen stärken.

Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Kind anders ist und dass einige Kinder empfindlicher auf die Auswirkungen von Medien und Bildschirmzeit reagieren als andere. Es ist auch wichtig, dass Eltern offen mit ihren Kindern über die Risiken von übermäßigem Medienkonsum sprechen und ihnen beibringen, wie man Medien verantwortungsbewusst nutzt.

Was ändert sich bei Kindern die in die Schule gehen?

Wenn Kinder in die Schule kommen, ändert sich in der Regel ihr Tagesablauf und ihre tägliche Routine. Je nach Alter des Kindes und Schulsystem können sich auch die Anforderungen an das Kind ändern. Zum Beispiel müssen sie möglicherweise längere Zeiträume konzentriert arbeiten oder neue Fähigkeiten erwerben, wie z.B. Lesen, Schreiben und Rechnen.

In Bezug auf den Medienkonsum kann die Schule auch eine Veränderung bringen. Kinder können in der Schule möglicherweise Zugang zu Computern, Tablets und anderen digitalen Geräten haben, die in ihrem Unterricht verwendet werden. Es ist wichtig, dass Eltern die Art und Weise überwachen, wie ihre Kinder diese Geräte in der Schule nutzen, und sicherstellen, dass sie für schulbezogene Aktivitäten und Aufgaben verwendet werden.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Kinder durch den Schulalltag möglicherweise bereits eine beträchtliche Menge an Bildschirmzeit haben, insbesondere wenn sie für Hausaufgaben und Projekte auf digitale Ressourcen zugreifen müssen. Eltern sollten sich mit den Lehrern und der Schule in Verbindung setzen, um zu erfahren, wie digitale Geräte in der Schule eingesetzt werden und welche Vorgaben für den Medienkonsum in der Schule gelten.

Insgesamt sollten Eltern darauf achten, dass ihre Kinder eine ausgewogene Nutzung von Medien haben und auch Zeit für andere Aktivitäten und soziale Interaktionen haben, um eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung zu fördern.

Die WHO empfiehlt für ältere Kinder, die in die Schule gehen, ebenfalls eine begrenzte Bildschirmzeit und eine ausgewogene Nutzung von Medien. Die folgenden Empfehlungen der WHO gelten für Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren:

  • Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren sollten mindestens 60 Minuten körperlicher Aktivität pro Tag haben.
  • Kinder im Alter von 5 bis 17 Jahren sollten sich nicht mehr als 2 Stunden pro Tag mit Bildschirmmedien (einschließlich Fernsehen, Computer und Handys) beschäftigen.
  • Die Verwendung von Bildschirmmedien sollte vermieden werden, insbesondere vor dem Schlafengehen, um einen guten Schlaf zu fördern.
  • Die Bildschirmzeit sollte so gestaltet werden, dass sie von einer ausgewogenen und vielfältigen Mischung aus körperlicher Aktivität, Schlaf und anderen Aktivitäten wie Schule, sozialen Interaktionen und kreativen Aktivitäten begleitet wird.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Empfehlungen allgemein sind und auf jeden Fall individuell angepasst werden sollten. Eltern sollten auch darauf achten, dass ihre Kinder keine ungeeigneten Inhalte im Internet sehen oder online-basiertes Mobbing erleben. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder unterstützen, indem sie sie über die Risiken von Medienkonsum und die Bedeutung von Bildung und körperlicher Aktivität aufklären.

Smartphones und Ausgrenzung

Oft sehen sich Eltern gezwungen ihren Kindern eigene Smartphones bereitzustellen.

Es gibt aber keine direkten sozialen Folgen, wenn Kinder kein Smartphone haben. Es ist wichtig zu betonen, dass der Besitz eines Smartphones kein absolutes Muss ist und dass viele Kinder auch ohne Smartphone gut zurechtkommen.

In einigen Fällen kann der fehlende Besitz eines Smartphones jedoch dazu führen, dass Kinder sich ausgeschlossen oder anders fühlen als ihre Altersgenossen, insbesondere wenn ihre Freunde und Klassenkameraden regelmäßig über soziale Medien und Messaging-Apps kommunizieren. Dies kann dazu führen, dass Kinder sich isoliert fühlen oder Schwierigkeiten haben, Freunde zu finden und soziale Kontakte aufrechtzuerhalten.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die sozialen Folgen davon abhängen, wie die Kinder und ihre Eltern damit umgehen. Eltern können ihren Kindern beibringen, wie sie offline Freunde finden und soziale Interaktionen fördern können. Sie können auch alternative Wege zur Kommunikation und Interaktion mit Freunden und Familienmitgliedern fördern, wie z.B. Telefonate, E-Mails, persönliche Treffen und gemeinsame Aktivitäten.

Insgesamt hängen die sozialen Folgen davon ab, wie gut die Kinder in der Lage sind, sich in der realen Welt zu engagieren und soziale Fähigkeiten zu entwickeln, unabhängig davon, ob sie ein Smartphone haben oder nicht. Eltern sollten darauf achten, dass ihre Kinder eine ausgewogene Nutzung von Medien haben und auch Zeit für andere Aktivitäten und soziale Interaktionen haben, um eine gesunde geistige und körperliche Entwicklung zu fördern.

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Das Problem mit der Bildschirminteraktion

Dieser Blog-Post liefert dir zahlreiche Einblicke, warum Bildschirminteraktion für dein Kind schlecht ist.

  1. Technologie und Bildschirme sind überall um uns herum.
  2. Unsere Welt ist analog.
  3. Das Gehirn ist ein Muskel
  4. Lernen mit Bildschirmen – Das Video Defizit

Technologie und Bildschirme sind überall um uns herum.

Wir leben in einer Welt die digital ist. Viele von uns stehen morgens auf und haben nach kurzer Zeit schon ein Smartphone in der Hand. Am Weg zur Arbeit in Straßenbahnen und U-Bahnen überall sind Bildschirme. In der Arbeit angekommen haben eine große Mehrheit von uns auch einen Bildschirm vor der Nase und einen Arbeitsplatz an einem Computer. Rundum werden wir täglich von digitalen Medien und Bildschirmen umgeben und durch den Tag begleitet. Kein Wunder also, dass auch Kinder sehr schnell mit digitalen Medien und Bildschirmen in Berührung kommen.

Doch was macht der Bildschirm bzw. Bildschirminteraktion mit uns und vor allem mit unseren Kindern? Das ist eine Frage, die sich immer mehr Eltern stellen.

Unsere Welt ist analog

Einer der führenden deutschen Hirnforscher Prof. Dr. Dr. Spitzer forscht bereits sehr lange an unserem Gehirn, an Lernprozessen und der Gehirnentwicklung. In seinem Buch “Digitale Demenz” beschäftigt er sich sehr intensiv mit dem Thema Lernen, Gehirnentwicklung und Konsum digitaler Medien und Bildschirmen bei Kindern und Jugendlichen. Er zeigt klar auf, unsere Welt ist analog, wir leben und lernen in einer physischen Welt, die von überwiegendem Konsum digitaler Medien und zu viel Bildschirminteraktion bei Kindern geprägt ist. Dieser Überfluss an digitalen Medien führt zu Entwicklungs- und Verhaltensstörungen, zu Lern- und Konzentrationsproblemen.

Unsere Welt ist und war immer analog und es war überlebenswichtig für unsere Vorfahren sich in dieser physischen Welt zurechtzufinden und aufgrund von physischen und sozialen Interaktionen dazuzulernen. Digitale Medien und das Smartphone schaffen diese physischen Interaktionen ab und ersetzen sie durch Bildschirme mit digitalen Inhalten. Die Sensorik, die Motorik und die richtige soziale Interaktion durch Empathie und Sprache gehen dabei zum großen Teil verloren. Nun wissen wir, dass sich unsere Gehirne, vor allem in den frühen Lebensphasen, entscheidend entwickeln und ein Großteil dieser Lernerfahrungen im Kindesalter gemacht werden müssen, da hier sonst ein Defizit entsteht, welches nicht mehr oder nur mehr sehr schwierig aufgeholt werden kann.

Kinder wachsen heran und durchlaufen verschiedene Wachstumsphase in denen das Gehirn aufgebaut wird. Generell bilden Nervenzellen neue Verbindungen durch externe Reize und Eindrücke. Je mehr Eindrücke und Reize eine Verbindung im Gehirn bekommt umso stärke, ausgeprägt und effizienter funktioniert diese Verbindung – kurzum wir lernen. Um zu lernen, müssen aber die richtigen Teile im Gehirn zur richtigen Zeit stimuliert werden. Kinder benötigen sensorische und motorische Eindrücke und Lernerfahrungen, sowie soziale Kontakte. Doch genau diese Eindrücke fehlen, wenn Kinder nur mit Bildschirmen interagieren.

Das Gehirn ist ein Muskel.

Das Gehirn ist ein Muskel, jene Teile die regelmäßig trainiert werden, werden “besser” und wachsen heran. Jene Teile, die nicht gebraucht werden bleiben stehen oder bilden sich sogar zurück.

Je nach Lebensphase benötigen wir, um diesen “Muskel” zu trainieren, andere “Trainingsprogramme” also Eindrücke und Herausforderungen. Dabei sind unterschiedliche Handlungen und Reize in den verschiedenen Phasen notwendig, um den Menschen beim Heranwachsen zu helfen. Werden aber die falschen Handlungen gesetzt oder Reize empfangen, kann dies die Entwicklung verzögern oder sogar schaden. Die folgende Grafik zeigt das auf:

Gehirnentwicklung in unterschiedlichen Lebensphasen nach Dr. Spitzer

In der Grafik ist klar ersichtlich das soziale Interaktionen, Kommunikation, Bewegung und Sensorik gerade in den frühen Entwicklungsphasen eines Menschen entscheidend für die Gehirnentwicklung sind. Defizite in der Kindheit und Jugend können nur schwer wieder aufgeholt werden und haben signifikanten Einfluss auf das restliche Leben. Es ist auch zu beobachten, dass Bildschirminteraktionen wie Smartphone-Interaktionen oder PC und Konsolenspiele einen sehr negativen Einfluss auf die Entwicklung haben, vor allem dann, wenn sie in den frühen Kindheitsphasen bereits übermäßig stattfinden.

Umso erschreckender ist, dass Kinder und Jugendliche heutzutage so viel Zeit vor Bildschirmen verbringen. Denn, deutsche Kinder und Jugendliche zwischen 12-18 Jahren verbringen im Durchschnitt 7,5 Stunden täglich vor Bildschirmen. An den Wochenenden sind es meist mehr Stunden und unter der Woche weniger, aber im Durchschnitt sind das 7,5 Stunden pro Tag in denen sie vor Smartphones, PC und Spielekonsolen mit den Bildschirmen interagieren und andere soziale Eindrücke und physische und motorische Reize fehlen. Wenn im Kontrast dazu die Zeit verglichen wird die Kinder mit Lernen in der Schule beschäftigt sind, und von ca. 35 Wochenstunden Schule (á 45min) ausgegangen wird, verbringen deutsche Kinder also nur 3,75h am Tag mit Lernen und doppelt so viel Zeit vor den Bildschirmen. In den USA ist diese Zahl noch höher und erschreckender, denn in der Gruppe der 8-18 Jährigen verbrinden die Kinder und Jugendlichen durchschnittlich 10,75 Stunden vor Bildschirmen (Kaiser Family Foundation https://www.cnet.com/news/privacy/kids-pack-in-nearly-11-hours-of-media-use-daily/ ). Diese Zeit fehlt also auf der anderen Seite für das Erlernen von echten sozialen Kontakten, Empathie, Motorik, Sprache und höhere Fähigkeiten wie Mathematik, Lesen und Schreiben und wirkt sich dementsprechend schlecht auf die Gehirnentwicklung aus.

Lernen mit Bildschirmen – das Video Defizit

Kinder lernen Sprache und soziale Normen und Verhaltensweisen durch soziale Interaktionen mit Freuden oder Familienmitglieder. Diese sozialen Interaktionen sind entscheidend für das Erlernen von Sprache und sozialer Kompetenz. Studien zeigen, dass Kinder von Videos Sprache und soziale Kompetenz viel schlechter erlernen als durch direkte Interaktion mit Erwachsenen. Diesen Unterschied nennt man das Video Defizit. Denn Videos gehen nicht auf Kinder und deren Bedürfnisse ein, sie sind linear und können nicht auf Veränderungen beim Kind reagieren. Kinder sind also besser gefördert, wenn Erwachsene auf ihre Bedürfnisse eingehen und ein Dialog entsteht. Durch diesen Dialog entsteht nicht nur auf sprachlicher Ebene ein Austausch sondern auch eine soziale Interaktion bei denen soziale Normen und social Skills trainiert werden. All diese Qualitäten bringen Videos und Smartphone-Apps nicht oder nur bedingt mit.

Studien zeigen jedoch auch, dass das Video-Defizit jedoch abgeschwächt werden kann, indem die Videos gemeinsam mit Erwachsenen geschaut werden und diese über das Video reden und somit sozial interagieren. Bei einer Studie mit Kindern zwischen 2,5 und 3 Jahren wurde festgestellt, dass Kinder nur dann aus den Videos lernten, wenn diese gemeinsam mit Erwachsenen geschaut und besprochen wurden.

Fazit

Als Fazit kann also geschlossen werden dass durch Bildschirme und Bildschirminteraktion zu wenig notwendige Lernerfahrungen gemacht werden. Zu viel Bildschirmzeit nimmt den Kindern die Möglichkeit diese Erfahrungen wo anders zu machen. Nur durch eine gemeinsame Interaktion mit Erwachsenen können Kinder mit Bildschirmen und Multimedia umgehen und die negativen Effekte abgeschwächt werden. Unter dem Strich ist jedoch zu sagen, dass es besser ist Kinder in der realen Welt mit physischen Objekten interagieren zu lassen anstatt sie vor einen Bildschirm zu setzen.

Quellen

https://www.youtube.com/watch?v=E5EKy0x55L4&t=2602s&ab_channel=StiftungLouisenlund

https://www.cdc.gov/nccdphp/dnpao/multimedia/infographics/getmoving.html

https://www.cnet.com/news/privacy/kids-pack-in-nearly-11-hours-of-media-use-daily/

https://www.mpi-talkling.mpi.nl/?p=1287&lang=de

Roseberry, S., Hirsh‐Pasek, K., Parish‐Morris, J., & Golinkoff, R. M. (2009). Live action: Can young children learn verbs from video?. Child development, 80(5), 1360-1375.

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Hello World

Dieser Blog Post liefert dir zahlreiche Einblicke warum Bildschirminteraktion für dein Kind schlecht ist.

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